Robert Bosch GmbH

Das Bosch-Werk in Homburg ist Leitwerk und Kompetenzzentrum für verschiedene Dieselerzeugnisse und -technologien und hat eine herausragende Bedeutung im internationalen Fertigungs- und Entwicklungsverbund des Unternehmens.

Mit Technik für Brennstoffzellen erschließt der Standort auch neue Geschäftsfelder. So werden Komponenten für mobile Brennstoffzellen gefertigt, die künftig in Fahrzeugen als Energielieferant für Elektromotoren dienen sollen. Der elektrische Luftverdichter, das Anoden-Rezirkulationsgebläse und das Wasserstoffdosierventil sind dabei für die Versorgung der Brennstoffzelle mit Sauerstoff und Wasserstoff erforderlich. Erste Komponenten laufen bereits in Serie. Auch an verschiedenen Anwendungen für Wasserstofftanksysteme arbeitet der Standort seit einiger Zeit.

Neben diesen Produkten für mobile Anwendungen ist das Werk Industrialisierungspartner für die Entwicklung und Fertigung stationärer Brennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell). Dies sind kleine dezentrale vernetzbare Kraftwerke, die Erdgas, Biogas oder Wasserstoff in elektrische Energie und Wärme umwandeln. Sie können in Städten, Fabriken, Rechenzentren und für den Betrieb von Ladesäulen für E-Autos eingesetzt werden. Mit der stationären Brennstoffzelle möchte Bosch 2024 in Serie gehen. Aus Homburg wird dann die sogenannte Hotbox kommen. Die Musterfertigung hat bereits mehr als 100 Erzeugnisse abgeliefert.

Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts wird in diesem Jahr ein Wasserstoffkreis im Werk Homburg aufgebaut. Mit Hilfe eines Elektrolyseurs soll grüner Wasserstoff mit der Energie einer Photovoltaikanlage produziert werden. Dieser wird in der Produktion oder für mobile Anwendungen genutzt, z. B. für den Bosch eigenen Fuhrpark. Eine mobile Wasserstofftankstelle ist im Bosch-Werk verfügbar und wird in Kürze zur Betankung von Fahrzeugen zur Verfügung stehen. Außerdem soll grüner Wasserstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung mittels einer stationären Brennstoffzelle verwendet werden. Die so gewonnene elektrische Energie kann Lastspitzen im Werksbetrieb abdecken. Bosch möchte mit dem Wasserstoffkreis seine Kompetenz rund um die Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff erweitern. Der Komplettausbau ist für Herbst 2022 geplant.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziell in Höhe von einer Million Euro gefördert. Projektpartner der Robert Bosch GmbH ist die IZES gGmbH (Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme, Saarbrücken). 
Das wissenschaftliche Hauptziel von IZES im Rahmen des Vorhabens ist die Begleitung und Evaluierung des Versuchsbetriebs.